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Fahrradtour zu vier Stolpersteinen

Ein abwechslungsreicher Fahrradrundweg durch viel Natur und fünf Stadtteile. Ziele sind vier Stolpersteine, die an ehemalige Bewohner:innen erinnern, die während des Faschismus verschleppt und ermordet wurden. Der Rundweg kann an beliebiger Stelle begonnen werden, er dauert ca. 1 bis
1,5 Stunden.
Toilette: City Toilet zu den Öffnungszeiten im zentrum plus.
Bänke / Rastmöglichkeit: in den verschiedenen Grünanlagen verteilt.

Karte erstellt auf Basis von  https://www.openstreetmap.de

Karte erstellt auf Basis von https://www.openstreetmap.de

Startpunkt: zentrum plus Holthausen, Henkelstr. 15. Wir fahren über den Kamper Acker, überqueren die Kölner Landstraße und nehmen den Fahrradweg der Itterstraße. Nach der Überquerung der Münchener Straße fahren wir weiter über die Straße „Am Steinebrück“, immer geradeaus, dann in die Straße „Alt Himmelgeist“ (links von uns sehen wir Schloss Mickeln). Vor der Hausnummer 22 befindet sich der erste Stolperstein.

Stolperstein Alt Himmelgeist 22

Bertha Meyer, geb. Scheuer, lebte hier bis 1938, zog dann kurz in die Scheurenstraße und wenig später in ihre Geburtsstadt Bonn. Von hier aus wurde sie zusammen mit ihrem Bruder Nathan im Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert, von dort aus im September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und dort im Alter von 71 Jahren ermordet.*

Zur Weiterfahrt biegen wir rechts in die Straße „Maikammer“ ein und fahren weiter über die Ickerswarder Straße. Nach der zweiten Überquerung der Münchener Straße halten wir uns rechts und gelangen auf den Grüngürtel (Kleingartenverein Ickerswarder Straße) bis wir auf die Bahlenstraße stoßen.

Lindenallee

Nach deren Überquerung fahren wir durch die Lindenallee bis zur Kölner Landstraße, die wir auch überqueren. Nun gelangen wir erneut auf den Grüngürtel und fahren (teilweise parallel zur Hügelstraße) bis zur Werstener Friedhofstraße, in die wir links einbiegen. Das steinerne Kreuz erinnert an den ehemaligen Evangelischen Friedhof.

Hier befand sich einmal der Evangelische Friedhof

Nach der Querung der Straße „Werstener Feld“ fahren wir weiter über die Leichlinger Straße. In Höhe der linksseitigen Hausnummer 57 führt rechts ein Fußweg zur Hausnummer 52. Hier befindet sich der zweite Stolperstein.

Leichlinger Str. 52

Bruno Liedtke, Mitglied der Kommunistischen Partei (KPD) war bereits vor der NS-Zeit verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Später kam eine Zuchthausstrafe hinzu. Als „wehrunwürdig“ wurde er zunächst nicht eingezogen, 1943 jedoch im „Bewährungsbataillon 999“ in Nordafrika eingesetzt. Im Mai 1943 kam er dort im Alter von 35 Jahren zu Tode.*

Stolperstein Leichlinger Str. 52

Über den Fußweg gelangen wir zur Opladener Straße, hier fahren wir links und direkt wieder rechts in die Roderbirkener Straße. Wir fahren weiter und biegen links in die Werstener Dorfstraße ein. Vor der Hausnummer 84 finden wir den dritten Stolperstein.

Werstener Dorfstr. 84

Der Kommunist Baltasar Sieberg wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mehrfach verhaftet – zuletzt in einer großen Verhaftungsaktion nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler. Er wurde kurz vor Kriegsende, im April 1945, im Alter von 43 Jahren von der SS in Düsseldorf erschossen.*

Stolperstein Werstener Dorfstr. 84

Wirt folgen weiter der Werstener Dorfstraße, biegen rechts in die Burscheider Straße ein und gelangen über ein Brücke auf den „Werstener Deckel“. Dort rechts abbiegend führt der Weg zur Bruchhauser Straße, die wir bis zur Harffstraße entlang fahren, um dort rechts einzubiegen. Vor dem Haus Nr. 167 liegt der vierte Stolperstein.

Harffstr. 167
Stolperstein Harffstr. 167

Auch der Schlosser Josef Müller unterstützte die Kommunistische Partei Deutschlands. Im Februar 1935 wurde er verhaftet und im September 1935 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Er wurde vorzeitig im Oktober 1940 entlassen, kam dann jedoch in die „Strafdivision 999“. Im Mai 1944 kam er mit 41 Jahren ums Leben.*

Der letzte Teil des Rundwegs führt uns aus der Harffstraße kommend durch die Ludwigstraße. Wir biegen rechts in den Grüngürtel ein und fahren an der Düssel entlang. Wir halten uns links, um den Eselsbach zu überqueren, dann rechts über eine Brücke über die Autobahn A 46. Wir fahren weiter durch die Kleingartenanlagen, biegen links auf die Werstener Friedhofstraße, dann rechts in die Quadestraße, links in die Ritastraße und rechts in die Pfeillstraße. Am Ende liegt unser Startpunkt zentrum plus.

*Informationen zu den Stolperscheinen in:
Hildegard Jakobs, Angela Genger, Andrea Kramp (Hg.), ins Englische übersetzt von Marion Koebner.
Stolpersteine – Stumbling Stones.
  Erinnerung an Menschen aus Düsseldorf, Erkrath, Langenfeld, Mettmann, Monheim und Ratingen, herausgeben im Auftrag des Förderkreises der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V.

Droste-Verlag Düsseldorf 2012, ISBN 978-3-7700-1476-7

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